Spätfrost und Sorgen um unseren Walnussbaum


Dieses Jahr ist es zu Spätfrost im Frühling gekommen. Ein Problem, das nicht allein unseren fleißigen Nestbauern zu schaffen machte, die ihre Pläne zur Familiengründung oder -erweiterung abbrechen mussten, weil ihre Küken die Kälte nicht hätten überleben können. Auch unseren wunderschönen Walnussbaum haben diese späten und plötzlichen Frostnächte erwischt. Zwar ist klar, dass bis zu den Eisheiligen mit Kälte zu rechnen ist, aber die Schwankung bzw. das Verhältnis zwischen Wärme und Kälte war doch enorm. Die Störung ökologischer Gleichgewichte im Zusammenhang mit Temperaturen und Wetterphänomenen, zeigen nunmal in merklicher Weise ihre Folgen für die Ökologie der Baum- und Pflanzenwelt. Seine gerade ergrünten jungen Blättchen und Triebe sind allesamt in den kalten Nächten erfroren und nun muss man ihm viel Zeit und Ruhe lassen, damit er die Kräfte sammelt um neu auszutreiben.

Wir sahen uns im Netz um, wie die Erfahrungswerte zu diesem Problem insbesondere für Walnussbäume dort so geschildert werden:

Eine allgemeine Aussage zur Verträglichkeit von Spätfrost und Regenerationsfähigkeit bei Bäumen und Büschen:

Frage:
Ein harter Frost im zeitigen Frühjahr hat den Neuaustrieb mehrerer Bäume und Sträucher beschädigt. Werden sich die Pflanzen erholen?

Antwort: Ja:
Neu ausgetriebene Blätter von Bäumen und Sträuchern sind anfällig für Schäden durch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt. Das neue Wachstum vieler Bäume und Sträucher verträgt Temperaturen um die 0 Grad Celsius. Frostschäden sind am wahrscheinlichsten, wenn die Temperaturen darunter fallen. Zu den Symptomen von Frostschäden gehören Schrumpeln und Braun- oder Schwarzfärbung des beschädigten Gewebes. Das geschädigte Wachstum wird in der Regel schlaff. Schließlich fallen die beschädigten oder zerstörten Blätter vom Baum oder Strauch ab.

Glücklicherweise sind Bäume und Sträucher in der Lage, wieder auszutreiben, wenn das ursprüngliche Wachstum beschädigt oder zerstört ist. Beschädigte Bäume und Sträucher haben nur einen vorübergehenden Rückschlag erlitten. Gesunde, gut ausgebildete Bäume und Sträucher treiben innerhalb weniger Wochen wieder aus. Eine gute Pflege während des restlichen Jahres, wie z. B. das Wässern in Trockenperioden, sollte die Erholung von jungen Bäumen und Sträuchern unterstützen.

https://yardandgarden.extension.iastate.edu/faq/hard-freeze-early-spring-damaged-newly-emerged-growth-several-trees-and-shrubs-will-plants

Die Makroebene in Hinsicht Klima

“Walnussbäume halten dem Klimawandel möglicherweise nicht stand: […] Walnüsse sind aber auch kälteempfindlich, so sehr, dass sie einen Abwehrmechanismus gegen Spätfröste entwickelt haben. Jacobs erklärt, dass Walnussbäume erst fast einen Monat nach anderen Bäumen im Frühjahr mit dem Austrieb ihrer Blätter beginnen. Dieser Schutzmechanismus könnte durch extreme Wetterereignisse im Zusammenhang mit den Szenarien des Klimawandels beeinträchtigt werden. Spätfröste im Frühjahr, nachdem die Walnüsse ihre Blätter entwickelt haben, könnten die Bäume töten.”

https://www.purdue.edu/newsroom/research/2011/111128JacobsWalnut.html

“Können Walnussbäume Frost gut vertragen? Ja, Walnussbäume sind frosttolerant, aber Walnussblüten können durch Frühjahrsfröste beschädigt werden … ”

https://thehomegarden.com/guide/walnut/

Weitere für uns relevante Infos, die wir fanden:

Eine fallspezifische Information, bei der Spätfrost und eventuelle Schädigung des Baumes zusammentreffen:
https://www.baumpflegeportal.de/ihre-fragen/walnussbaum_ohne_blaetter_tod_spaetfrost/

Eine Abbildung von Frostschäden an einem Walnussbaum:  https://www.schadbild.com/obst/walnuss/frostschaden/

“Bräunliche bis schwarze Blätter und Blüten an diesem Walnussbaum zeigen es: Die Pflanze hat einen Frostschaden erlitten. Jetzt hilft nur eines: Geduld. Warten Sie ein paar Wochen ab, ob der Baum wieder neu austreibt. Schneiden Sie nicht daran herum, da das Gehölz sonst noch Kraft für die Heilung offener Wunden verwenden müsste.”

https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/frostschaeden-schnitt-pflanzen-retten-100.html

“Die beiden Frostnächte Mitte letzter Woche bekamen den unterschiedlichsten Pflanzen gar nicht gut. Am auffälligsten ist der Schaden, der momentan überall an Walnussbäumen zu sehen ist.

Lockten die warmen Temperaturen schon früh die Blätter und Blüten aus den Knospen, kam für die ‘vorwitzigen’ Anlagen ein böses Erwachen. Die Fröste von -° bis -4 Grad Celsius, teilweise sogar noch mehr, schädigten die frischen Austriebe. Schwarz hängen sie nun an den Zweigen und bieten ein erbärmliches Bild.

In der Regel werden diese Bäume bald wieder austreiben. Es müssen aber erst die Reserven mobilisiert werden und dies dauert noch einige Zeit. Auf Nüsse werde man in diesem Jahr allerdings zum großen Teil verzichten müssen.”

https://www.neumarktonline.de/art.php?newsid=65914

“Einen trostlosen Anblick boten sämtliche Walnussbäume in der Region nach dem strengen Frost in diesem Frühjahr. Blüten und Triebe waren nach einem warmen Witterungs-Intermezzo komplett erfroren, hingen abgestorben an den Astenden. Zerrieb man die trockene, braun-schwarze Masse zwischen den Fingern, war zwar unverkennbar Nussbaumduft zu riechen, klar war jedoch auch: Die jungen Triebe am kompletten Baum sind tot.”

https://www.teckbote.de/nachrichten/lokalnachrichten-kirchheim_artikel,-walnussbaeume-haben-einen-plan-b-_arid,202388.html

So sorgen wir uns jetzt um unseren Walnussbaum und uns bleibt erstmal nur die ernsthafte Geduld. Wir haben aber bereits gesehen, dass unser lieber und über alles geliebter Baum Ansätze neuer Triebe zu zeigen scheint. Wir hoffen und hoffen und lassen im alle Zeit. Man soll an “ausgewachsenen” älteren Walnussbäumen keinesfalls herumschneiden, da dies den Organismus des Baumes noch mehr belastet!

Bäumen ihre Selbstheilung ermöglichen. Wir konsultieren in solche Fragen aber auch ‘unseren’ Baumstatiker, der erfreulicherweise zu der Gruppe der Baumexperten zählt, die den Bäumen eher ihre ich möchte es mal so formulieren: Selbstwirksamkeit zugesteht.

Alle Links: 29.05.2024


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