Background
Es ist der uralte Kampf für Gerechtigkeit: der Kampf der Unterdrücker und der Unterdrückten. In allen Kulturen ist es Tradition in Worten und in Bildern diesen Kampf darzustellen. Trotz des Eindrucks der Aussichtslosigkeit erheben sich immer wieder Menschen und opfern ihr Leben und das anderer.
Metaphorisch werden in der Bildersprache die grossen und fetten Katzen als die Unterdrücker und die Vielzahl des leidenden Volkes als Mäuse dargestellt. Seit langer Zeit wurden menschliche Eigenschaften Tieren zugeordnet. Bestimmte Tiere verkörpern gute oder schlechte Charaktere und sind Sinnbilder für Stärken, Stolz und Demut, Mitgefühl und Grausamkeit.
Aus der griechischen und römischen Antike sind uns Tierfabeln bekannt als Lehrstücke für die Menschen. Ebenso erscheinen in den alten orientalischen Weisheitslehren häufig Tiere als Verkörperungen menschlicher Charaktere. Diese Geschichten wurden auch dazu benutzt die politischen Zustände eines Volkes zu schildern und bewirkten politische Aufklärung für den Bürger.
In der hier dargestellten persischen Geschichte VON KATZEN UND MÄUSEN, wird die Situation des erniedrigten Volkes (Mäuse) geschildert, das die Scheinheiligkeit und Grausamkeit seiner Beherrscher (Katzen) erlebt, und wie es sich zur Kriegserklärung entschliesst. Es kommt zur entscheidenden Schlacht, wo Mäuse heldenhaft sich gegen Katzen stellen und es ihnen sogar gelingt den Anführer des Katzenheeres vom Pferd auf den Boden zu werfen und in Ketten zu fesseln. Der Siegestaumel der Mäuse ist leider von kurzer Dauer, weil es der Katze gelingt die Fesseln zu zerreissen, sich zu befreien, und das Heer der Katzen verlässt das Schlacthfeld als Sieger.
Diese Geschichte ist kein schön erzähltes orientalisches Märschen, kein Kindermärchen, kein Hollywoodmärchen mit Happy End. Es ist eine Geschichte wie ein Kettenglied an der endlosen Kette der Menschheitsgeschichte.